Mutig Malen
Unter diesem Motto finden Workshos im Atelier des Künstlers Reinhold Spratte statt
- Maximale Teilnehmerzahl: 8-10 Personen
- Teilnahmegebühr: 40,00 Euro
- Jugendliche, Studierende, Auszubildende : 15,00 Euro
- (inklusive aller Materialien)
Anmeldung unter Tel. 015 73 – 728 549 5.
Eine individuelle Anmeldung ist jederzeit möglich, auch individuelle Terminabsprachen!
Der Workshop „Mutig Malen“, in dem der Künstler seine große Erfahrung mit den Teilnehmer_innen teilt, findet bereits seit vielen Jahren regelmäßig statt. Nach Absprache mit den Teilnehmer_innen erfolgt der Workshop in etwa vierzehntägig an einem Wochenende. Dieser dauert vier Stunden, in der Regel von 10:00 bis 14.00 Uhr (Coronaregeln werden eingehalten).
Worum geht es?
Es geht im Workshop darum, ein gutes Bild zu malen, dann den Weg zum besseren Bild zu gehen und sich so zunehmend malerisch Neuland zu erobern.
Gewusst wie?!
…wird dabei zur wesentlichen Frage, und daher wird in den Workshops diese Frage von den Teilnehmer-innen naturgemäß oft gestellt und vom Künstler zu beantworten versucht.
Es geht darum, dass jede_r Teilnehme_in in einem kontinuierlichen Prozess das in sich entdeckt und entwickelt, was er oder sie das Eigene nennen kann: ein eigenes Thema, einen eigenen Entwurf, eine eigene Technik: zu welchem Bild will ich hin und welche konkrete Hilfe wird benötigt, damit das Bild gut wird. (Es wird also bewusst gerade kein „Thema“ für alle vorgegeben.)
Damit ist auch angedeutet, vor welcher Aufgabe Künstler_innen: es geht nicht darum, den Teilnehmern_innen das eigene Konzept überzustülpen, sondern diese in einen Prozess geradezu hineinschwingen zu lassen, indem sie ihr Konzept überhaupt erst entdecken können. In der Regel ist dies nämlich durch Ansprüche der Alltagswelt verschüttet – die Potenzen bleiben verborgen.
Der Künstler begleitet die Teilnehmer auf diesem Weg emotional, gedanklich und – naturgemäß – durch handwerkliche Hilfen und Hinweise. Es geht darum, den Anstoß und die Ermunterung zu geben, sich zu trauen, gemeinsam durch Gespräch und Beispiel bislang brachliegende Fähigkeiten zu entdecken, eine frohe Ernsthaftigkeit in der Arbeit am Werk zu entwickeln und so die eigene Wirksamkeit zu erleben. Dazu gehört Mut, weil alles, was „man“ so tut und was „man“ so für richtig hält, abgestreift werden kann, allmählich abgestreift werden muss.
„Das Bild (!) sagt, was es will.“
Gerhard Richter
Es geht insofern auch um die konkrete Entwicklung eines eigenen Standpunktes zur Malerei. Auch der so genannte „gesunde Menschenverstand“ kommt dabei auf den Prüfstand. So kann auch eine Portion Eigensinn nicht schaden und so seelisches Leben neu erwachen.
Weil Zweifel auftreten werden, kann gelernt werden konstruktiv damit umzugehen und so allmählich vom Wollen zum Können zu kommen. Das Malen bekommt dann Projektcharakter: „man bleibt dran“, überwindet Krisen, kommt auf eine neue Stufe der malerischen Möglichkeiten. Auch der Zufall hat darin seinen Platz. Man muss ihn „nur“ wahrnehmen und zu nutzen wissen.
Eingeübt werden kann ein Rhythmus von Nähe und Distanz zum Bild: bleibt man immer zu nah, sieht man „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“, tritt man zurück, erfasst man den Gesamteindruck, verliert aber schon mal die Feinheiten aus dem Auge. Der Rhythmus machts!
Große Maler_innen sind da Lehrer_innen. Ein Blick auf ihre frühen Bilder zeigt sehr deutlich unter welchen Schwierigkeiten sie sich oft genug erst ihren Weg haben bahnen müssen – zu dem Bild hin, das ihrem Wollen entsprach. Das ist dann ihr Stil.
„Denn das Ziel ist nur dem klar, der zuvor ohne Weg war.“
Aristoteles, Metaphysik
So werden im Workshop vom Künstler Kenntnisse und Erfahrungen zur Verfügung gestellt; es werden Wege aufgezeigt, die einerseits nicht überfordern, andererseits aber die Neugier auf den nächsten Schritt beleben…so entsteht eine kreative Spannung, die mutig nach vorn gehen lässt…mutwillig werden lässt.
Natürlich hilft auch die Anschauung dessen, was eine oder ein anderer versucht; und im wohlwollenden gemeinsamen Gespräch der Teilnehmer_innen über ihre Bilder werden oft neue Antworten gefunden: man lernt eben auch voneinander!
Es ist ein fester Bestandteil der Workshops diesen Austausch ohne Konkurrenzdruck zu ermöglichen. Deshalb wird nach etwa zwei Stunden eine Pause eingelegt. Die „wohlwollende Haltung“ ist dabei wesentlicher Bestandteil und wird vom Leiter immer wieder neu verstärkt, auch durch eigenes Beispiel.
So entsteht eine solidarische Werkstattatmosphäre, die allen gut tut.